Was plant die ÖVP für Wien? Mehr Pflege, mehr Grün, mehr Kultur – die ÖVP Wien will Lebensqualität durch Sanierungen, Klimaschutz und smarte Stadtplanung steigern. Wir haben das Programm für die Wahl 2025 zusammengefasst.
Wir haben das Wahlprogramm der ÖVP Wien gelesen – damit ihr es nicht müsst
Die ÖVP Wien verspricht mehr Lebensqualität für die Stadt – und das in ziemlich vielen Bereichen. Im Zentrum ihres Programms stehen Verbesserungen im Gesundheitswesen, beim Klima, in der Stadtplanung, Mobilität, Landwirtschaft und der Kulturpolitik.
Gefordert wird unter anderem eine umfassende Sanierung der Wiener Spitäler, mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich und ein Ausbau der mobilen Pflege. Beim Thema Klima will die ÖVP Wien zur Vorreiterin bei erneuerbaren Energien machen, die Stadtverwaltung klimaneutral gestalten und Grünräume besser schützen. Auch die Stadtlandwirtschaft soll gestärkt werden – durch regionale Lebensmittelversorgung, den Erhalt von Agrarflächen und leistbare Energie für lokale Betriebe.
In der Stadtplanung setzt die Partei auf das Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ mit lebendigen Grätzln, echter Bürgerbeteiligung und dem Schutz historischer Bausubstanz. Verkehrspolitisch setzt man auf Anreize statt Verbote: bessere Öffi-Anbindungen, mehr Park-&-Ride-Anlagen, Förderung von E-Mobilität und intelligente Verkehrssteuerung sollen das Mobilitätsangebot verbessern.
Und auch die Kultur kommt nicht zu kurz: Die ÖVP will niedrigschwelligen Zugang zu Museen und Theatern, Musikschulen in jedem Bezirk, eine fairere Förderverteilung und – nach eigener Aussage – endlich eine echte Kulturstrategie für Wien.
» Das gesamte Wahlprogramm der ÖVP als Link, oder hier als Zusammenfassung:
Mehr Arbeit und Wirtschaft
Die Wiener Volkspartei kritisiert die aktuelle Arbeits- und Wirtschaftspolitik der Stadt Wien. Sie fordert, dass Arbeit wieder lohnender und einfacher wird, damit Wien wirtschaftlich dynamischer wird und Arbeitslosigkeit abgebaut werden kann. Insbesondere wird bemängelt, dass Wien als einziges Bundesland Arbeitsplätze mit der Dienstgeberabgabe besteuert.
Zentrale Forderungen und Maßnahmen:
Entlastung statt Belastung:
- Aussetzung von Gebührenerhöhungen.
- Abschaffung der Dienstgeberabgabe („Arbeitsplatzsteuer“) und „Luftsteuer“.
- Kampf gegen Verschwendung und Misswirtschaft.
Förderung von Unternehmertum:
- Weniger Bürokratie für Gründer und KMUs.
- Unterstützung von Ausbildungsbetrieben (z. B. Steuerrefundierung für Lehrlinge).
- Leerstand durch kreative Nutzung beleben (z. B. Pop-up-Stores).
Stärkung des Tourismus:
- Einführung von Tourismuszonen für Sonntagsöffnung.
- Reform der Ortstaxe mit zweckgebundener Verwendung.
- Qualifizierungsinitiativen gegen Fachkräftemangel.
Zukunftsbranchen & Digitalisierung:
- Ausbau von Breitband-Internet und Glasfasernetz.
- Digitalisierung aller Amtswege (nach estnischem Modell).
- Entwicklung eines urbanen Logistikkonzepts.
Ziel: Wien soll wirtschaftlich gestärkt, bürokratisch entlastet und wieder Vorreiter unter europäischen Städten werden – mit mehr Jobs, Wohlstand und Zukunftsperspektiven.
Für mehr leistbares Wohnen
Die Wiener Volkspartei fordert angesichts des Bevölkerungswachstums in Wien mehr leistbaren und sozial nachhaltigen Wohnraum. Die Stadtregierung handle zu zögerlich und ineffizient – insbesondere bei der Sanierung und Schaffung von Gemeindewohnungen sowie bei der Förderung von Eigentum.
Kernforderungen und Maßnahmen:
Sozial gerechtes und leistbares Wohnen:
- Gemeindewohnungen gerechter nutzen: Bedürftigkeit regelmäßig prüfen, Solidarbeiträge von Besserverdienern einführen.
- Betriebskosten senken: Monopolbetriebe wie Wien Energie sollen faire Preise bieten.
- Sanierung vorantreiben: Nur 45 % der geplanten Sanierungen werden umgesetzt – das soll sich ändern.
- Mehr sozialer Wohnraum: Versprochene Projekte umsetzen statt nur ankündigen.
- Familiengerechtes Wohnen fördern: Mehrgenerationenwohnen und Spielplätze ausbauen.
- Nachverdichtung statt Flächenverbrauch: Statt Grünland zu verbauen, innerstädtisch Wohnraum schaffen.
Eigentum fördern:
- Gefördertes Eigentum ermöglichen: Die Stadt soll ideologische Vorbehalte gegenüber Eigentum aufgeben.
- Mietkauf ausbauen: Mehr Genossenschaftswohnungen sollen nach Ablauf der Frist kaufbar werden.
- Kleingarteneigentum wieder zulassen: Rückkehr zur Möglichkeit für Pächter, ihre Kleingärten zu kaufen.
Mehr Transparenz und Mitbestimmung:
- Wohnungsvergabe transparenter gestalten: Einheitliche und nachvollziehbare Prozesse schaffen.
- Bürgerbeteiligung stärken: Bevölkerung und Bezirke bei Bauvorhaben stärker einbeziehen.
- Gläserne Verwaltung: Öffentliche Daten und Bauverhandlungen zugänglich machen.
Ziel: Die Wiener Volkspartei will Wohnpolitik in Wien sozial gerechter, transparenter und zukunftsfähiger gestalten – mit einer stärkeren Förderung von Eigentum, effizienterer Nutzung des Bestands und echter Bürgerbeteiligung.
» Mehr zur Wien Wahl 2025
Für mehr Zusammenleben als Gesellschaft
Die Wiener Volkspartei fordert ein gesellschaftliches Miteinander, das auf gegenseitigem Respekt, Selbstbestimmung, Unterstützung der Familien und gelungener Integration basiert. Wien soll familienfreundlicher, generationengerechter und sicherer werden – mit besonderem Fokus auf Frauenrechte und Integration durch Leistung.
Generationenübergreifendes Miteinander fördern:
- Wien soll eine Stadt der Generationen werden – mit mehr Austausch zwischen Jung und Alt.
- Junge Menschen sollen mitgestalten können – durch Jugendparlamente und Unterstützung ihrer Ideen.
- Senior*innen sollen aktiv bleiben – durch wohnortnahe Gesundheitsversorgung, lebenslanges Lernen und generationenfreundliche Stadtplanung.
Frauenrechte stärken:
- Frauen entscheiden selbstbestimmt über ihr Lebensmodell.
- Barrierefreie Hilfe: Eine zentrale Notrufnummer für Frauen in Not.
- Opferschutz: Täter bei Wegweisung in anderen Bezirk umsiedeln.
- Zwangsehen bekämpfen: Über gesetzliche Maßnahmen hinaus wirksamen Schutz für Betroffene schaffen.
Familien fördern:
- Wien als familienfreundlichste Stadt stärken – mehr Anerkennung für Familienarbeit.
- Kinderfreundlichkeit steigern: Gesellschaftlich und politisch mehr Mut zum Kind fördern.
- Zeit für Familie: Flexible Arbeitsmodelle und bessere pensionsrechtliche Absicherung für Teilzeitkräfte.
- Vielfalt in Betreuungsmodellen: Wahlfreiheit unterstützen, ohne finanzielle oder gesellschaftliche Benachteiligung.
Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt:
- Integration fördern und einfordern: Staatsbürgerschaft nur am Ende eines erfolgreichen Integrationsprozesses.
- Gleichberechtigung leben: Keine Geschlechtertrennung im öffentlichen Raum – religiöse oder kulturelle Ausgrenzung wird abgelehnt.
- Kein Platz für Antisemitismus: Klare Haltung gegen jede Form, inklusive muslimischem Antisemitismus.
- Verpflichtende Integrationsangebote: In enger Kooperation mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).
Ziel: Ein Wien, das solidarisch, respektvoll und integrativ ist – mit gerechter Teilhabe für alle Generationen, Geschlechter und kulturellen Gruppen. Die Wiener Volkspartei setzt dabei auf Leistung, Eigenverantwortung, Vielfalt und klare Werte.
Themenschwerpunkt: Bildung
Die Wiener Volkspartei fordert grundlegende Verbesserungen im Bildungsbereich – von der frühkindlichen Betreuung bis zur universitären Ausbildung. Bildung beginnt in der Familie, muss aber durch qualitätsvolle, leistbare und gerechte Angebote auf allen Ebenen unterstützt werden. Ziel ist mehr Chancengleichheit, echte Wahlfreiheit und ein Bildungssystem, das auf Qualität statt auf Quantität setzt.
Frühkindliche Bildung & Kindergärten
- Familien entscheiden frei über Betreuung und Bildung – dafür braucht es ein vielfältiges, wohnortnahes Angebot.
- Bessere Betreuungsverhältnisse: Unterstützung der Forderung nach kleineren Gruppen und besserem Fachkraft-Kind-Schlüssel.
- Deutschförderung massiv ausbauen – bereits im Kindergarten, da viele Kinder trotz Österreich-Geburt nicht ausreichend Deutsch sprechen.
- Gleichstellung privater Träger: Für gleiche Arbeit gleiche Bezahlung – faire Bedingungen für private Kindergärten.
Schulen & Pflichtschulbereich
- Lehrermangel bekämpfen: Programm gegen unbesetzte Stellen, mehr qualifizierte Lehrkräfte in den Klassen.
- Planstellen sinnvoll nutzen: Keine Lehrer*innen für Verwaltungstätigkeiten einsetzen.
- Klassengrößen verkleinern: Wien hat die größten Klassen trotz gleicher Mittel wie andere Bundesländer.
- Bürokratieabbau: Jede Schule soll Sozialarbeiter, Schularzt und administrative Unterstützung erhalten.
- Lehrer*innen unterstützen: Bessere Wohnraumbeschaffung und Lösungen für Pendler durch Nutzung leerstehender Gemeindewohnungen.
Nachmittagsbetreuung & Schulwahlfreiheit
- Ausbau ja – aber mit Wahlfreiheit: Eltern dürfen nicht zur Ganztagsbetreuung gezwungen werden.
- Einbindung der Schulforen: Veränderungen bei Betreuungsmodellen nur mit Zustimmung aller Beteiligten.
- Finanzielle Gleichstellung: Gleiche Bedingungen für offene und verschränkte Ganztagsschulen – nur echte Wahlfreiheit, wenn beide Modelle kostenlos sind.
Hochschulbildung & Studenten
- Wien als Studienstandort stärken: 200.000 Studierende brauchen bessere Lern- und Lebensbedingungen.
- Ausbau von Lernplätzen: Mehr Lernorte in allen Bezirken, längere Öffnungszeiten, Entlastung überfüllter Bibliotheken.
- Öffi-Vergünstigung für Studierende: Einführung einer günstigen Jahreskarte nach dem Vorbild anderer Bundesländer.
Ziel: Ein Bildungssystem in Wien, das auf Qualität, Gerechtigkeit und echte Wahlfreiheit setzt. Die Wiener Volkspartei fordert bessere Deutschförderung, mehr Lehrpersonal, faire Bedingungen für alle Schultypen und mehr Unterstützung für Studierende – damit Bildung wieder Chancen schafft.
Themenschwerpunkt: Sicherheit
Die Wiener Volkspartei setzt sich für ein umfassendes, modernes Sicherheitskonzept ein, das auf sichtbare Präsenz, effiziente Strukturen, Prävention und Stadtentwicklung abzielt. Ziel ist es, dass sich alle Menschen in Wien jederzeit und überall sicher fühlen können. Dafür braucht es klare Verantwortung, bessere Koordination und gezielte Maßnahmen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
Sicherheit als Querschnittsthema
- Verantwortung statt Wegschieben: Die Stadtregierung wird kritisiert, Ängste der Bevölkerung nicht ernst zu nehmen.
- Sicherheit geht alle an – sie betrifft Stadtplanung, Bildung, Integration und Sozialpolitik.
Reform der Ordnungsdienste
- Zusammenlegung aller städtischen Ordnungsdienste zur „Wiener Stadtwache“ – für mehr Übersicht, Präsenz und Entlastung der Polizei.
- Einführung eines Sicherheitsstadtrats als zentrale Ansprechperson für Sicherheitsfragen und Koordination mit dem Innenministerium.
Sicherheit im öffentlichen Raum
- Unsicherheitsräume entschärfen: Bessere Beleuchtung, Videoüberwachung, Notrufsäulen – besonders an Hotspots und in Parks, Unterführungen etc.
- U-Bahnen sicherer machen: Mehr Aufsichtspersonal, bessere Ausbildung, saubere Stationen, Anti-Vandalismus-Maßnahmen.
- Saubere Stadt = sichere Stadt: Stadtentwicklung soll Verwahrlosung verhindern.
Drogenmissbrauch & Suchthilfe
- Ganzheitliches Konzept gefordert: Die Stadtregierung vernachlässigt den Kampf gegen Drogenmissbrauch.
- Hilfe für Suchtkranke und Schutz der Anwohner müssen zusammengedacht werden.
Europäischer & globaler Kontext
- Sicherheit neu denken: Im Kontext von Krieg, Flucht und geopolitischen Krisen braucht es mehr Budget für äußere und innere Sicherheit.
- Bundesheer & Polizei stärken, um auf Krisen vorbereitet zu sein.
- Humanitäre Hilfe vor Ort statt unbegrenzter Aufnahme: Fokus auf gezielte Entwicklungshilfe, insbesondere zum Schutz von Frauen.
Wien als sichere Heimat für alle
- Null Toleranz gegenüber religiöser Diskriminierung: Klare Verurteilung von Übergriffen auf Gotteshäuser und religiöse Minderheiten.
- Wien soll ein sicherer Ort für Menschen aller Glaubensrichtungen bleiben.
Ziel: Die Volkspartei fordert ein sichtbares, koordiniertes und präventives Sicherheitskonzept für Wien, das alle Lebensbereiche einbezieht. Sicherheit bedeutet für sie mehr als Polizei – es geht um Stadtstruktur, soziale Verantwortung und internationale Solidarität.
Ziele für ein lebenswertes Wien
Wien zählt zu den lebenswertesten Städten der Welt – damit das so bleibt, sind umfassende Maßnahmen in Bereichen wie Klima, Gesundheit, Stadtplanung, Mobilität, Stadtlandwirtschaft und Kultur notwendig.
Schwerpunkt: Gesundheit
- Sanierungsbedarf bei Spitälern, keine langfristige Strategie.
- Digitalisierung im Gesundheitswesen soll vorangetrieben werden.
- Fokus auf mobile Pflege, Community Nurses und Unterstützung pflegender Angehöriger.
- Stärkung von Hausärzt*innen, mehr Primärversorgungseinheiten.
- Einsatz für Inklusion, Behindertenrechte und frauenspezifische Medizin.
Schwerpunkt: Klima
- Wien muss laut ÖVP klimafit werden, da starke Hitzebelastung droht.
- Ausbau von Photovoltaik, thermischer Sanierung und Begrünungen gefordert.
- Ziel: klimaneutrale Stadtverwaltung bis 2030.
- Grünräume sichern, Digitalisierung und Förderung von Jugendprojekten im Umweltbereich.
Schwerpunkt: Stadtlandwirtschaft
- Wien als größte Agrargemeinde Österreichs soll geschützt und gestärkt werden.
- Vorrang für regionale Produkte in öffentlichen Einrichtungen.
- Agrarflächen sichern, leistbare Energieversorgung für Betriebe.
- Bewusstseinsbildung für Tierschutz ab dem Kindesalter.
Schwerpunkt: Stadtplanung
- Umsetzung der „Stadt der kurzen Wege“ mit lebendigen Grätzln.
- Vielfalt in der Stadtplanung, Erhalt von Ortsbild und historischem Erbe.
- Klarere Regelungen für Hochhausentwicklung, mehr Transparenz.
- Echte Bürgerbeteiligung statt symbolischer Mitbestimmung.
Schwerpunkt: Mobilität
- Verkehrspolitik ohne Zwang, stattdessen Anreize und Angebote.
- Intelligente Parkraumbewirtschaftung mit gestaffelten Tarifen.
- Ausbau von Park & Ride, Garagenkonzepte.
- Öffis ausbauen, besonders in den Außenbezirken, inkl. Tangentialverbindungen.
- Förderung klimafreundlicher Mobilität: Radwege, E-Mobilität, Ladeinfrastruktur.
Schwerpunkt: Kultur
- Kulturzugang für alle, vor allem für Kinder und Jugendliche.
- Musikschule in jedem Bezirk, gerechtere Förderverteilung.
- Kritik an aktueller Kulturstrategie, Forderung nach klarer Vision und Planung.
- Mehr Unterstützung für Einzelkünstler*innen statt Konzentration auf wenige Bühnen.
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