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Bleigießen war in der Vergangenheit ein populäres Silvesterspiel, das einem seine Zukunft für das neue Jahr vorhersagen soll. Bleigießsets enthielten fast alles, was man dafür braucht: Löffel, Anleitung und Figurenorakel, sowie kleine Bleistücke. Lediglich eine Kerze und eine Schüssel musste man Zuhause haben. Kaufen konnte man Bleigießsets im Supermarkt oder an Silvesterständen.
Der Ablauf ist ziemlich einfach: Über einer Kerze wird in einem Löffel das Blei geschmolzen. Anschließend wird es in eine kalte Wasserschale geschüttet. Durch den Temperaturunterschied erstarrt das Blei. Die dabei entstandene Figur und deren Schatten haben jeweils eine Bedeutung, die als Orakel dient.
Die Herkunft des Bleigießens ist nicht eindeutig belegt. Die meisten führen es auf das alte Rom zurück, weil es das erste Volk war, das in großen Massen Bleiherstellung und -verarbeitung ausgeübt hat. Aber es gibt auch Aufzeichnungen, die es den Griechen zuschreiben.
Das Ritual hat sich später im Westen wie auch nach Osten bis nach China verbreitet. Während es in vielen Ländern eine beliebte Silvestertradition wurde, benutzte man das Orakel ursprünglich, um Hinweise auf Glück oder Verlust bei Feldzügen zu erhalten. Im Mittelalter ließ man sich damit die Ursachen und den Verlauf einer Krankheit vorhersagen. Aus Sicht der Kirche war es ein Teufelswerk und wer es vollzog, sei im Bunde mit Dämonen.
Mediziner und das Umweltamt warnten bereits seit Jahren vor dem gesundheitsschädlichen Schwermetall. Blei wird per Atmung, Einschwemmung oder über die Haut aufgenommen. Es lagert sich im Körper ab und kann nur sehr langsam wieder abgebaut werden. Gefährdet sind das zentrale wie auch das periphere Nervensystem.
Außerdem beeinträchtigt es die Blutbildung und kann zu Magen-Darm-Beschwerden und Nierenschäden führen. Kinder sind besonders anfällig. Seit April 2018 gelten neue EU-Richtlinien für Produkte mit Blei. Das darf seither nur noch zu maximal 0,05 Prozent enthalten sein. Im Vergleich: Bleigießsets enthielten bis zu 71 Prozent.
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Am populärsten ist aktuell das Wachsgießen zu Silvester. Es wird ebenfalls in Sets verkauft. Wachs erfordert allerdings etwas Vorwissen: Da es eine geringere Dichte als Wasser hat, entstehen beim Reinschütten keine dreidimensionalen Figuren, sondern platte Formen, die an der Wasseroberfläche schwimmen. Die kann man allerdings gut ins Licht halten und den Schatten als Orakel deuten - Wachsset für die ganze Familie jetzt online kaufen!
Tipp: Mit etwas Spülmittel im Wasser werden die Gebilde kompakter.
Eine weitere Alternative zu Blei ist Zinngießen. Allerdings ist nur Reinzinn, auch Lebensmittelzinn genannt, bleifrei und somit zum Zinngießen an Silvester geeignet.
Auch Teig lässt sich fürs Wahrsagen nutzen. Dafür erhitzt man Öl in einem Topf. Heiß genug ist es, wenn sich Bläschen bilden, was man mit einem Holzstab überprüfen kann. Sobald die richtige Temperatur erreicht ist, gießt man einen Schuss Teig ins Öl.
Nach wenigen Sekunden hat sich dieser in eine kunstvolle Form verwandelt. Das deftige Orakel kann man später auch aufessen – was wiederum eine gute Unterlage für den Sekt an Silvester ist.
Noch köstlicher ist das Gummibärchen-Orakel. Dafür stellt man entweder eine allgemeine oder konkrete Frage und zieht mit geschlossenen Augen fünf Bärchen aus der Tüte. Die Kombination wie auch die Häufigkeit der Farben geben schlussendlich die Antwort. Was bedeutete Ihre Gummibärchen-Kombination?
Egal ob mit Blei, Zinn, Wachs oder Teig. Das ist die Deutung der häufigsten und wichtigsten Symbole:
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