
Essen & Trinken
Das Wort Gulyás bedeutet im Ungarischen "Rinderhirte" und das Gericht war vor seinem Vormarsch in die Küchen jeglicher Gesellschaftsschichten eine typische Hirtenspeise, die in großen Kesseln gekocht und immer wieder aufgewärmt wurde. In Ungarn selbst heißt der Eintopf mit dem sämigen, dicken Saft aber Pörkölt. bestellt man in Ungarn Gulyás, bekommt man eine Suppe serviert.
Obwohl das Gulasch bekanntlich ein typisches Eintopfgericht ist, zählt es zu den gedünsteten Ragouts und kommt in verschiedensten Variationen auf den Tisch. Neben dem beliebten Wiener Rindsgulasch mit diversen Abwandlungen gibt es das Bohnengulasch, Würstlgulasch, Szegediner Gulasch und natürlich das Erdäpfelgulasch, welches eines der am schnellsten zubereiteten Varianten ist!
Zuerst Erdäpfel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebeln fein hacken und in einer Pfanne in heißer Butter anrösten, dann mit dem Paprikapulver bestreuen und weiter rösten, anschließend mit dem Essig ablöschen und mit der Suppe aufgießen.
Jetzt Erdäpfel einlegen und mit Knoblauch, Kümmel und Majoran sowie mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken. Das Erdäpfelgulasch so lange auf reduzierter Hitze weiterkochen, bis die Erdäpfel gar und das Gulasch schön sämig geworden sind. Die Sämigkeit des Erdäpfelgulaschs entsteht durch die ausgekochte Stärke der mehligen Erdäpfel.
Kurz vor dem Servieren den Sauerrahm einrühren und mit fein gehackter Petersilie bestreuen. Fertig!
Tipp: Im Original ist das Erdäpfelgulasch Wiener Art ein leichtes, vegetarisches Gericht. Wer es deftiger und mit Fleisch haben will, kann geröstete Speckwürfel, Frankfurter, Debreziner oder andere Würstel, geschnittene Extrawurst, Knackwurst oder Leberkäse hinzufügen.
Diese Redewendung bekommt gern zu hören, wer es nochmal mit dem Ex-Partner versuchen möchte oder es versucht hat und feststellen musste, dass da meist nichts Gutes dabei rauskommt.
Im Gegensatz dazu kommt beim aufgewärmten Erdäpfelgulasch etwas richtig Gutes heraus! Wenn man gleich ein bisschen mehr Gulasch kocht und es immer wieder aufwärmt, hat man vorgekocht und gleichzeitig eine immer besser werdende Mahlzeit. Durch das wiederholte Erhitzen entfalten die Gewürze ihr volles Aroma, die Konsistenz des Eintopfes wird immer sämiger und bei Varianten mit Fleisch wird das Fleisch immer weicher und zarter. Stellt man das Gulasch nach dem erneuten Aufwärmen kalt, kann man diesen Vorgang problemlos drei Tage lang wiederholen!
Neben dem Originalrezept wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Varianten des ursprünglichen Fleischragouts aus Rindfleisch kreiert. Dabei wurden auch andere Fleischsorten wie Schwein, Kalb, Schöps (männliches, kastriertes Schaf), Hammel, Geflügel oder Fisch und Wild verwendet. Auch Vegetarierer kommen mit den fleischlosen Gulaschrezepten für Erdäpfelgulasch, Bohnengulasch, Fisolengulasch, Paradeisgulasch, Gurkengulasch und Schwammerlgulasch geschmacklich voll auf ihre Kosten!
Hier haben wir einen kleinen Überblick über die verschiedensten Gulaschvariationen:
Credit Teaserbild: Dr. Bernd Gross/Wikimedia
Weitere urige, originale Wiener Rezepte zum Nachkochen:
weitere interessante Beiträge
Hinterlassen Sie einen Kommentar!