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Inhalt
Generell gilt, dass man für jeden Schaden, den man unverschuldet erleidet – sei es eine körperliche Verletzung oder die Beschädigung von Eigentum oder Rechten – Anspruch auf Schadenersatz durch den Schädiger hat. De facto ist das Schadenersatzrecht und dieses Recht zu erhalten aber weit komplexer und der bzw. die tatsächlichen Schäden bzw. Folgeschäden, die man einfordern kann, oftmals viel mehr, als man denkt. Der Rat und die Hilfe eines auf Schadenersatzrecht spezialisierten Anwalts sind daher von Anfang an ratsam.
Ungeachtet der strafrechtlichen Folgen bei der Beschädigung von Eigentum oder Person eines anderen (dies resultiert nicht zuletzt aus dem Vorsatz bzw. der groben sowie leichten Fahrlässigkeit), zeigen wir Ihnen hier kurz die wichtigsten Punkte auf, die es im Falle des Falles zu berücksichtigen bzw. zu klären gilt, um überhaupt einen Rechtsanspruch erheben zu können und welcher Weg dabei am empfehlenswertesten ist.
Der Geschädigte muss den Beweis des Verschuldens des Schädigers erbringen, dies gilt auch für Folgeschäden bzw. Folgekosten aus dem entstandenen Schaden.
Beispiel:
A muss aufgrund eines Verkehrsunfalls seither eine Halskrause tragen.
Beeinträchtigt ihn diese so sehr, dass z.B. deswegen ein geplanter Urlaub storniert werden muss, muss der Verursacher für allfällige Stornokosten aufkommen.
Stolpert A hingegen aufgrund der eingeschränkten Sicht durch die Halskrause über eine Gehsteigkante, so haftet der Verursacher des Verkehrsunfalls dafür nicht.
Die wesentlichen rechtlichen Bestimmungen zum Schadenersatz finden sich im österreichischen AGBG unter den Paragraphen 1293 bis 1341.
Auch das eventuelle Mitverschulden des Geschädigten ist bei der Erhebung von Schadensersatzforderungen zu berücksichtigen bzw. zu widerlegen, z.B. ob sich ein Geschädigter bei einem Autounfall selbst auch an die entsprechenden Regeln gehalten hat (u.a. Handy während der Fahrt benützt, nicht angegurtet o.ä.)
Generell gilt, dass der Geschädigte durch den erhaltenen Schadensersatz nicht besser gestellt werden darf, als vor Eintritt der Schädigung. Das heißt, der Schädiger hat alles in den vorigen Stand zurückzuversetzen. Ist dies nicht möglich, muss der Schädiger den Schätzungswert vergüten, was auch im Falle von Entschädigung von körperlichen Schäden, also für das Schmerzensgeld gilt.
Die Kosten, die dabei als Schadenersatz eingefordert werden können, beziehen sich aber auch auf schadenskausale Kosten (also durch den Schaden verursachte Kosten), z.B. Kosten für einen Leihwagen, eine Pflegehilfe u.a.m. (mehr dazu im Detail weiter unten).
Bei körperlichem Schaden wird die tatsächliche Höhe des möglichen Schadenersatzes bzw. Schmerzensgeldes durch die sogenannten Schmerztabelle des OLG ermittelt. Dies erfolgt anhand des Grades der Schmerzen (leicht, mittel, schwer) und der Dauer der Schmerzen in Form von Tagessätzen. Zudem gilt es auch die unterschiedlichen Tagessätze je nach Bundesland zu berücksichtigen.
In Wien betragen diese:
In den meisten Fällen verfügt der Schädiger über eine entsprechende Versicherung, das heißt über eine KFZ-Versicherung bzw. eine Haftpflichtversicherung, die in der Regel in der Haushaltsversicherung enthalten ist. Der einfachste und schnellste Weg ist daher, sich zunächst einmal direkt an den Schädiger zu wenden. Dieser wird die Forderung mit großer Wahrscheinlichkeit der zuständigen Versicherung weiterleiten.
Als juristischer Laie sollten Sie Ihren Schadensfall aber von Anfang an einem Fachmann anvertrauen! Auf Schadenersatzrecht spezialisierte Anwälte, wissen, wie mit Versicherungen in solchen Fällen umzugehen ist.
Gute Rechtsanwälte, gleich ob über Ihre Rechtsschutzversicherung oder von Ihnen auf eigene Kasse gewählt, versuchen zunächst ein außergerichtliches Einvernehmen mit der zuständigen Versicherung zu erwirken um Ihnen, insbesondere bei Härtefällen, möglichst rasch zumindest einen Teil Ihres Anspruches bzw. wenn geht, den gesamten Anspruch zukommen zu lassen.
Auch im Weiteren ist der außergerichtliche Weg zu bevorzugen, da sich die Dauer, bis Sie Ihren Schadenersatz erhalten bei einer gerichtlichen Klageerhebung über Jahre ziehen kann. Aber auch die Kosten, die daraus entstehen, für den Fall, dass man ohne Rechtsschutzversicherung nicht oder nur zum Teil Recht erhält, sind erheblich und daher bestmöglich zu meiden. Ihr Anwalt weiß, wie.
Zu den Schäden, die aus einem Autounfall resultieren, zählen neben dem Schaden am eigenen Auto oder anderem Gefährt und körperliche Schäden auch alle sogenannten unfallkausalen Schäden bzw. Kosten. Diese sind u.a.:
Ein Fahrradfahrer quert die Ampel ordnungsgemäß bei Grün und wird von einem Autofahrer, der sich auf das falsche Ampelzeichen konzentriert hat, niedergefahren. Die Folge: mehrere Operationen an der Schulter, den Händen und den Füssen, zweieinhalb Jahre Krankenstand, sowie Jobverlust während des Krankenstandes.
Der verunfallte Radfahrer erhielt zunächst das, der Dauer seiner vorangegangen Arbeitstätigkeit entsprechende, befristete Krankengeld, im Weiteren die entsprechende, ebenfalls befristete Arbeitslose und zuletzt nur noch die Existenz schwer beeinträchtigende bzw. sogar gefährdende Mindestsicherung.
Angesichts der prekären, finanziellen Lage des Mannes hat Mag. Lackner außergerichtlich bewirkt, dass er von der zuständigen Versicherung des Unfallverursachers vorab und gleich 20.000 Euro ausgezahlt bekam.
Im Weiteren ist es Rechtsanwalt Lackner, ebenfalls am außergerichtlichen Wege gelungen, bis dato weitere 50.000 Euro für den Radfahrer von der Versicherung einzufordern. Zu den Schadenersatz-Forderungen zählten dabei u.a.:
Abgesehen davon, dass man außergerichtlich bzw. durch eine entsprechende Einigung mit dem Schadensverursacher bzw. dessen Versicherung rascher zu seinem Geld kommt, sind auch die Kosten bei einer Klage zu bedenken, die, sofern man über keinen entsprechenden Rechtsschutz verfügt, durch den Kläger zu bevorschussen sind. Diese Kosten (inklusive der gerichtlichen Pauschalgebühr) erhält der Kläger im Ausmaß des Obsiegens vom Gegner nach dem Prozess erstattet.
Schadenersatzansprüche sind ab Kenntnis des Schadens und des Schädigers innerhalb von 3 Jahren gerichtlich geltend zu machen, anderen Falls verjährt der Anspruch.
Vermögensschäden und Schaden an der Person bzw. der Gesundheit
Dazu zählen u.a.
Die mutwillige, vorsätzliche oder fahrlässige Beschädigung oder Zerstörung des Eigentums bzw. Besitzes eines anderen,
z.B. durch:
Die mutwillige, vorsätzliche oder fahrlässige körperliche Verletzung oder Tötung.
Dazu zählen u.a.:
Die mutwillige, vorsätzliche oder fahrlässige gesundheitliche Gefährdung.
Neben den bereits im obigen Punkt genannten zählen hierzu auch Beispiele, die im Weiteren u.a. auch unter Schäden aus dem Vertragsrecht bzw. Arbeitsrecht fallen, zum Beispiel:
» Tierschützer klagt Republik Österreich auf 600.000 Euro Schadenersatz
Schäden aus Vertragsrecht
Dazu zählen u.a. Schäden, die durch das Mietrecht abgegolten werden müssen, z.B.
Materieller Verlust durch Betrug oder Falschberatung
z.B. durch Finanzdienstleister (bis hin zum Ersatz des entgangenen Gewinns)
Konflikte beim Immobilienkauf bzw. –verkauf
Konflikte die sich aus einer Reisebuchung ergeben
z.B. verspäteter bzw. annullierter Flug, Mängel im Hotel u.ä.m.
Schuldhaft verspätete oder nicht gelieferte bzw. beschädigt gelieferte Ware
z.B. beim Online-Handel
Durch Handwerker nicht erfolgte bzw. schuldhaft verspätete oder mangelhaft durchgeführte Arbeiten oder Reparaturen z.B. PKW nach Reparatur ohne funktionierende Bremsen übergeben u.a.m.
» Lugner fordert Schadenersatz von Lindsay Lohan
Schäden basierend auf dem Produkthaftungs-Gesetz
Entsteht Ihnen durch ein schadhaftes bzw. fehlerhaftes Gerät Schaden, so hat der Hersteller für diese Schäden zu haften, sowohl für Schäden an Eigentum bzw. Besitz, wie auch an Personen bzw. der Gesundheit - und Ihnen natürlich auch das Gerät zu ersetzen.
Z.B. Handy-Akku entzündet sich und verursacht Brandschäden.
» 300 Steirer fordern Schadenersatz von VW
Schäden gemäß dem Arbeitsrecht
Dazu zählen u.a.
Hier nochmals in diesem Artikel vorgestellten Rechtsanwälte für Schadenersatz in Wien:
Lackner Bauer Rechtsanwälte OG
RA Mag. Christian Lackner
Schwindgasse 3/17 – 4.Stock, 1040 Wien
Telefon: +43 1 20 800 20
Mobil: +43 699 17002131
Mag. Christian Lackner ist zudem auf Strafrecht und Prozessrecht spezialisiert, sowie auf Eherecht, Familienrecht und Erbrecht. Weiteres deckt er die Fachgebiete Zivilrecht, Aufenthalts-, Asyl- und Fremdenrecht, Staatsbürgerschaftsrecht und Gewerberecht ab.
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