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Vor allem im Sommer häufen sich die Kohlenmonoxid-Unfälle. Die Frage nach den Ursachen gestaltet sich komplex. Heizungsexperte DI Günther Hraby von Easytherm sieht die Hauptursache beim "Produzenten". So entsteht nur beim Einsatz einer Gastherme Kohlenmonoxid - eben durch fossile Verbrennung. Verschiedene andere Faktoren wie Belüftung oder Wartung kommen allenfalls verstärkend hinzu. Doch:
"Zumeist ist ein Unfall ein Schnittpunkt vieler Kausalketten und es gibt selten die eine Ursache“ so DI Günther Hraby.
Grundsätzlich entsteht Kohlenstoffmonooxid (gebräuchlich Kohlenmonoxid, oder die Abkürzung CO) bei fast allen Verbrennungsprozessen. Entscheidend für ein gesundheitliches Risiko ist die CO-Konzentration im Raum. Nämlich dann, wenn die Verbrennung schlecht funktioniert und der CO-Wert zu hoch wird. Dies ist der Fall, wenn der Rauchfang schlecht zieht ("Luftstoppel"), die alte Therme nicht sauber funktioniert oder wenn generell wenig Sauerstoff bei der Verbrennung zur Verfügung steht. Zum Beispiel Thermen in kleinen Räumen ohne ausreichende Belüftung. Dann kann sich Kohlenmonoxid im Raum schnell anreichern, wodurch es gefährlich wird. Weniger bekannt, aber sehr gefährlich ist, dass sich CO bereits bei der bloßen Lagerung von Brennstoffen (z.B. Kohle oder Pellets) durch „Autooxidation“ bildet.
"Leider wird es von Menschen gar nicht unmittelbar erkannt! Es ist farb- und geruchlos und nur an allfälligen Vergiftungserscheinungen zu erkennen (Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen). Abhilfe schafft ein CO-Melder (nicht zu verwechseln mit CO2- oder Rauchmelder, welche nach ganz anderen Prinzipien funktionieren) oder der sinnvolle Ausstieg aus Heizen mit Gas", so DI Günther Hraby.
Geringfügig ist CO schwerer als Luft, was sich aber in der Praxis nicht auswirkt. Es vermischt sich sehr homogen mit der Raumluft, weshalb es weder aufsteigt noch absinkt. CO sollte durch den Rauchfang abziehen was jedoch durch eine schlechte Wartung erschwert werden kann. Durch dichte Fenster sinkt auch die natürliche Lüftungsrate, wodurch sich die gefährliche Luft-Gas-Melange ergeben kann.
Sollten Sie die Vermutung haben, dass ein Gerät defekt ist und sich eine zu hohe Konzentration an Kohlenmonoxid in Ihrer Wohnung anreichert, dann:
Kann Kohlenmonoxid aus dem Raum nicht abziehen, wird es zur Gefahr für die Gesundheit. Vor allem in kleinen, schlecht durchlüfteten Räumen wie Bad oder WC kann CO schnell auch zum Tod führen. Das Kohlenmonoxid verhindert im Körper den Sauerstofftransport im Blut. Dadurch werden die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und man droht zu ersticken.
Werden nur kleine Mengen des Gases inhaliert, führt dies zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit. Sollten Sie diese Symptome in dem Raum bemerken, in dem sich ihre Therme oder ein mobiles Klimagerät befindet, deutet dies auf eine zu hohe Kohlenmonoxid-Konzentration hin. Wird mehr Kohlenmonoxid eingeatmet, wird der Betroffene vorerst bewusstlos und erstickt in Folge der unzureichenden Zufuhr an Sauferstoff. Sicherheit darüber, ob es sich um eine CO-Vergiftung handelt, kann nur ein Bluttest geben.
Nach der Novelle des MRG 2015 entsteht viel Streit darüber. In der Theorie ist für die ordnungsgemäße Wartung („Service“) der Mieter zuständig. Der Eigentümer (also im Mietverhältnis der Vermieter) ist hingegen für Reparatur, Instandsetzung oder Erneuerung zuständig. Welcher Servicetechniker stellt nun bei einem Besuch immer 2 Rechnungen aus; einen für Verschleißteile (fällt unter Wartung) und eine für den Ersatz defekter Teile (fällt unter Reparatur) und wie werden dann die Arbeits- und Wegkosten geteilt?
Um eine zu hohe Konzentration von Kohlenmonoxid in der Wohnung zu verhindern, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die zur Prävention von CO-Unfällen dienen.
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